Sobald Menschen miteinander ‚schaffen‘, machen sie einander auch zu schaffen. Ob es sich dabei um Probleme zwischen einzelnen Personen im beruflichen oder privaten Bereich, Spannungen innerhalb von Teams oder in und zwischen Organisation handelt: Konflikte sind normal. Sie entstehen aufgrund von Missverständnissen, Unterschieden in der Wahrnehmung und Bewertung einer Situation oder ungleichen Erwartungen im täglichen Miteinander.
Unterstützung bietet die Klärungshilfe – eine besondere und hochwirksame Form der Mediation zur Bearbeitung und Lösung von Konflikten in schwierigen zwischenmenschlichen Konfliktsituationen. In einem moderierten Gespräch werden die Konfliktthemen geklärt, in dem sich die Beteiligten über ihre unterschiedlichen Hintergründe austauschen.
Die Klärungshilfe eignet sich für die Klärung von Konflikten zwischen zwei Personen sowie innerhalb von Gruppen, Teams und Arbeitsorganisationen und sogar zwischen größeren Gruppen.
Einen besonderen Stellenwert nehmen dabei die im Hintergrund wirkenden oft als schwierig erlebten Gefühle und Verletzungen ein. Ziel einer Klärungshilfe ist es, Klarheit auf der sachlichen und der emotionalen Ebene zu erreichen. Gelingt es, die gegenseitigen Vorwürfe zu klären und die als unangenehm erlebten Erfahrungen miteinander zu besprechen, wird die Beziehung dauerhaft entlastet. Arbeitsfähigkeit und Kreativität kehren zurück - dadurch entspannt sich auch die sachliche Ebene.
Konflikte werden begleitet von unangenehmen Gefühlen; selten werden sie mit Freude ausgetragen. Diese Spannungen stehen oft einer sachlichen Klärung im Wege. Ob Konflikte aufrechterhalten oder aufgelöst werden, hängt entscheidend von der Umgangsweise der Beteiligten in der konfliktbehafteten Situation ab.
Dort, wo es zum gegenseitigen Verständnis und zur Verbesserung des Arbeitsklimas hilfreich ist, geht die Klärungshilfe mehr als andere Mediationsmethoden auf unterschiedliche Hintergründe der Konfliktparteien, auf konfliktverschärfende Beziehungsdynamiken sowie damit verbundene schwierige Emotionen ein.
Die Vorgehensweise und das Menschenbild der Klärungshilfe basieren auf den Konzepten und Modellen der humanistischen und der systemischen Psychologie. Klärungshelfer:innen unterstützen mit ihrer professionellen Moderation dabei, die Sachebene von der Beziehungsebene zu trennen, die Bedürfnisse und Interessen der Beteiligten herauszuarbeiten, Dynamiken zwischen den Beteiligten zu entwirren und alte Verletzungen auf annehmbare Weise herauszuarbeiten. Negative Gefühle verbinden, wenn sie akzeptiert und vertieft werden.
Durch die intensive Bearbeitung der Konfliktthemen werden die Beteiligten in die Lage versetzt, ihre jeweiligen Handlungsweisen besser einzuordnen und sie zu verstehen. Statt Recht einzufordern oder eine:n Schuldige:n zu finden, geht es vielmehr darum, eine gemeinsame Wahrheit, ein gemeinsames Verständnis von der Situation und den Geschehnissen sowie den individuellen Gedanken und Gefühlen zu entwickeln. Es findet eine echte Begegnung zwischen den Konfliktbeteiligten statt.
Das vertiefte Verständnis füreinander und für die Konfliktdynamik zwischen den Beteiligten eröffnet oftmals nachhaltigere Ausstiegsmöglichkeiten und Handlungsalternativen für ein zukünftig besseres Miteinander.